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Entspannt heilen oder was Entspannung mit Gesundheit zu tun hat

 

 

 

Mit Meditation, Mantra Gesängen und Atemübungen zu mehr Gesundheit?! Was sich für den Einen wie esoterische Quacksalberei anhört, ist für den Anderen der heilige Kral. Aber wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen, zwischen Om und Schulmedizin.

 

Alternative Entspannungspraktiken schieben sich seit einigen Jahren, immer weiter in den gesundheitsbewussten Fokus unserer Gesellschaft. Was dem Einen der Kaffee in der Mittagspause, ist dem Anderen die kurze Yogasession.

 

Nun können meines Erachtens nach Yoga und Kaffee durchaus friedlich koexistieren, die Frage ist viel mehr, welchen Nutzen bringt der Hype um die neuen Entspannungstrends?!

 

Fakt ist. Unsere Leistungsgesellschaft ist gestresst, von Grund auf und deutlich bemerkbar in allen Lebenslagen. Wir hetzen gestresst durch die Straßen, sind am Geld verdienen und Familien managen. Dieser Lebensstil bleibt natürlich nicht ohne Folgen. Folgen, die sich deutlich in unserem Gesundheitssystem zeigen. Burnout, Depressionen und stressbedingte Herz-Kreislauferkrankungen, konkurrieren wechselseitig um die Top Platzierungen der Auswirkungen einer durchaus kranken Gesellschaft. Leider lernen wir weniger daraus, als dass wir weiter leiden. Ganz nach dem Motto: „the show must go on“ treibt es uns weiter in die körperliche und seelische Abwärtsspirale.

 

Da klingen Yoga, Meditation und Autogenes Training, Letzteres ist eine Art Selbsthypnose, sehr verführerisch. Nicht zu unrecht wie ich finde, denn die eben erwähnten Praktiken zeigen bei regelmäßiger Anwendung deutlich und nachweisbar ihren Nutzen. Jetzt aber folgt das unliebsame ABER: wer denkt damit all seine stressbedingten Probleme zu lösen, jedoch weiterhin durch das Hamsterrad des Lebens jagt, frittiertes Hähnchen täglich mit dem Milchshake inhaliert und sich bei der wöchentlichen strikt getimten Entspannungseinheit die Absolution erhofft, ist auf dem sprichwörtlichen Holzweg. Ohne eine nachhaltige Veränderung der Lebensgewohnheiten, sind jegliche Entspannungsmethoden nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, der schneller verdunstet als wir om sagen können.

 

Was bedeutet das jetzt für uns? Ein Umdenken ist angesagt und zwar von Grund auf. Dann können Yoga, Meditation, Atemübungen und Co. zurecht große und kleine Wunder bewirken. Nämlich unter anderem das Wunder, endlich zur Ruhe und in seinem Körper und Geist anzukommen. Klar ist, wer regelmäßig entspannt, kann mit Problemen des Alltags durchaus effektiver umgehen und fördert zudem die Stabilität des Immunsystems. Auch positive Auswirkungen auf stressbedingte körperliche Symptome und somit deren Besserung sprechen für die Entspannung. Regeneration und Heilung ist somit nachhaltiger und vor allem bewusster möglich. Ein Körper der nicht dauerhaft mit Stresshormonen um sich schießt, kann sich auf die wesentlichen Heilungsprozesse im Organismus konzentrieren.

 

Was wir jedoch tunlichst nicht erwarten dürfen, sind Wunderheilungen unter dem gänzlichen Ausschluss der Schulmedizin. Auch diese hat ihre Berechtigung und verdienten Nutzen und sollte somit nicht verteufelt werden. Wer im Yogastudio Globuli als Allheilmittel gegen Krebsleiden empfohlen bekommt, sollte dies eben so kritisch reflektieren, wie mahnend ansprechen. Ich bin der Meinung, dass die integrative Medizin, also die Zusammenarbeit von Schulmedizin und Naturheilkunde, durch versierte Ärzte, Heilpraktiker und Therapeuten, in Verbindung mit ganzheitlichen Entspannungsmethoden viel mehr Aufmerksamkeit und Achtung verdient hat und endlich in der Gesellschaft ankommen sollte.

 

Ich bin aber auch der Meinung, dass Entspannungsmethoden nicht erst genutzt werden sollten, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, sondern bereits von Kindesbeinen an auf dem Lehrplan stehen sollten. Das nennt sich Prävention und lässt Krankheit erst gar nicht zu. So gesehen ein wahrer Segen für unser eh schon stark überlastetes Gesundheitssystem.

 

 

 

In diesem Sinne, habt einen entspannten Tag 

 

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